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Awareness Konzept

(work in progress)

Das Ziel dieses Awareness-Konzepts ist es, einen sicheren, inklusiven und respektvollen Raum für alle Mitglieder des K*A.F.F.s und für alle Teilnehmenden unserer Veranstaltungen zu schaffen. Wir möchten, dass sich alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung, körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen oder sonstigen Merkmalen – willkommen und sicher fühlen. Das Konzept dient als Leitfaden für den Umgang mit Diskriminierung und anderen Formen grenzüberschreitenden Verhaltens. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung einer positiven und offenen Atmosphäre, die den authentischen und individuellen Ausdruck fördert und ein Ausprobieren willkommen heißt.

Unsere Grundprinzipien:

Respekt: Jeder Mensch wird mit gleichem Respekt und mit gleicher Würde behandelt.

Verantwortung: Jede*r hat einen guten Grund, aus dem er*sie handelt. Fehler können Entwicklungschancen sein. Gleichzeitig hat jeder Mensch die volle Verantwortung für sein*ihr tun.

Inklusion: Wir streben an, alle Menschen unabhängig von ihren individuellen Merkmalen oder Hintergründen einzubeziehen und mitbestimmen zu lassen.

Sicherheit: Der Schutz der physischen und psychischen Unversehrtheit aller Teilnehmenden hat oberste Priorität.

Selbstbestimmung: Jede Person entscheidet selbst, was für sie in einer Situation in Ordnung ist und was nicht.

Wir wünschen uns, dass sich Awareness und so auch dieses Konzept unterstützend, sicher und warm anfühlen – sie Mut machen und Lächeln schaffen.

Welche spezifischen Haltungen ergeben sich daraus?

Unsere Grundprinzipien und Vorstellungen von Awareness können in Haltungen übersetzt werden, die am K*A.F.F. und während aller Veranstaltungen angenommen und gelebt werden. Die Annahme der hier beschriebenen Haltungen wünschen wir uns von allen Aktiven, veranstaltenden Personen und Gästen am K*A.F.F.

Respekt und Konsens: Jegliche Handlung und jegliches Gespräch sollte auf gegenseitigem Einverständnis basieren. Konsens ist der Kern eines respektvollen Umgangs miteinander.

Definitionsmacht: Nur die betroffene Person kann definieren, wann ein Übergriff stattgefunden hat. Diese Sichtweise sollte nicht in Frage gestellt werden.

Handlungsmacht: Wir stehen auf der Seite der betroffenen Person (Parteilichkeit) und solidarisieren uns mit ihr. Wir können Handlungswünsche aufnehmen und umsetzen.

Community Accountability: Verantwortung für die Schaffung eines sichereren Raums liegt bei allen Anwesenden. Wer übergriffiges Verhalten beobachte sollte diesem etwas entgegenzusetzen oder es beim Awareness-Team zu melden. Ähnlich wie die Verpflichtung, Erste Hilfe zu leisten.

Drogen und Selbsteinschätzung: Wir sehen den achtsamen Umgang mit Drogen aller Art als notwendig für alle Gäste. Wer unter Drogeneinfluss nicht mehr die Grenzen anderer Menschen wahrnehmen kann, verletzt schnell die Unversehrtheit anderer Menschen. Das K*A.F.F. hat daher keine hochalkoholischen Getränke im Ausschank und wünscht sich den Verzicht harter Drogen.

Prävention statt Reaktion: Hinsichtlich der weitreichenden Konsequenzen von übergriffigen Erfahrungen ist es wichtig, präventiv zu arbeiten. Neben der Aufklärungsarbeit zum Thema Awareness umfasst ein präventiver Ansatz auch die Reaktion auf und Identifikation von bestehenden Barrieren und gefährdender Strukturen.

Welche Handlungen bei Grenzüberschreitungen schließen wir daraus?

Reaktion auf Übergriffe: Wenn ein Übergriff gemeldet wird, liegt der Fokus unserer Unterstützung immer auf der betroffenen Person. Wir handeln nach ihrem Wunsch und ihrer Zustimmung (Handlungsmacht).

Maßnahmen bei Veranstaltungen: Unser Awareness-Team ist präsent, nüchtern und ansprechbar. Es gibt Rückzugsräume und (bald) Materialien zum Thema Konsens und Diskriminierung. Bei Bedarf intervenieren wir und bieten Schutz oder einfach ein offenes Ohr.

Umgang mit Täter*innen: Wir unterstützen transformative Prozesse, in denen gewaltausübende Personen zur Verantwortung gezogen werden. Ziel ist es, künftige Gewalt zu verhindern und Wiedergutmachung zu ermöglichen. Im Rahmen dessen kann es auch zu einem temporären oder permanenten Ausschluss von Menschen kommen. In Akutsituationen hat das Awarenessteam das Hausrecht und kann Menschen des Grundstücks verweisen, zur Not auch mit Polizeiunterstützung

Awareness immer und überall

Es ist essenziell, anzuerkennen, dass wir nicht außerhalb gesellschaftlicher Prägungen leben und Diskriminierung auch in vermeintlich progressiven Räumen reproduziert wird. Wir möchten Awareness nicht nur während bestimmter Veranstaltungen und innerhalb des K*A.F.F.s leben, sondern immer und überall. Uns ist bewusst, dass übergriffige Handlungen auch außerhalb des K*A.F.F.s stattfinden und diese sowohl offensichtliche, als auch versteckte Konsequenzen für die betroffenen Personen haben. Aus diesem Grund unterstützen wir transformative Prozesse, in denen wir, im Sinne der betroffenen Personen und des transformativen Prozesses, beachten, wie sich Menschen innerhalb und außerhalb des K*A.F.F.s verhalten. Im Rahmen dessen besprechen wir Fälle, die das K*A.F.F. als Schutzraum gefährden.

Kritik an der Ignoranz: Das Argument „Wir hatten noch nie ein Problem“ verweist oft auf fehlende Sensibilität. Probleme werden oft nicht wahrgenommen, weil es keine bewusste Auseinandersetzung mit den bestehenden Machtverhältnissen gibt.

Awareness ist mehr als ein Konzept auf Papier:

Um eine inklusive und respektvolle Umgebung zu fördern, ist es wichtig, dass alle Beteiligten über relevante Themen wie Diskriminierung, Machtstrukturen und die Bedürfnisse marginalisierter Gruppen informiert sind, sowie ihre eigenen Einstellungen und Handlungsmuster immer wieder kritisch reflektieren. Dieses Wissen und die entsprechenden Handlungskompetenzen möchten wir uns aneignen und weitertragen, z.B. durch:

Workshops und Skill Sharing: Als Aktive, Veranstaltende und Gastgeber*innen möchten wir uns in Workshops, an Reflexionstagen o.ä. immer wieder neue Impulse und Perspektiven in diskriminierungssensibler Kommunikation, Konsens, Diversität und Inklusion einholen und unsere eigenen Erfahrungsschätze und Kompetenzen teilen.

Sensibilisierung: Wir möchten alle Menschen Am K*A.F.F. dazu motivieren, sich mit dem Thema Awareness auseinanderzusetzen (s.o.). Das KAFF versucht einen Ort zu schaffen, der bei Menschen diese Motivation weckt, Wissen weitergibt und Impulse setzt.[(Infos und Workshop angebote leicht zugänglich)]

Struktur: Die Awareness AG des K*A.F.F.s organisiert regelmäßige Treffen, um Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam Prozesse und Strukturen zu reflektieren, sowie das Konzept weiter zu entwickeln.

Materialien und Ressourcen (in Arbeit): Es werden leicht zugängliche Materialien bereitgestellt, die über das Awarenesskonzept generell und bei Veranstaltungen informieren. Diese Informationen sind in mehreren Sprachen und Formaten verfügbar, um sicherzustellen, dass sie für alle Teilnehmenden verständlich sind.

Positives Narrativ: Bei der Vermittlung des Wissens und der Handlungskompetenzen wird ein positiver Ansatz gewählt. Es wird nicht nur auf das Verhindern von Problemen, sondern auch auf das Fördern eines respektvollen und unterstützenden Miteinanders abgezielt, um die Selbstwirksamkeit zu stärken und alternative Handlungsoptionen greifbar zu machen.

Infrastruktur: Bei Veranstaltungen soll es Orte geben, in die ein Rückzug möglich ist, Orte zum Schutz, Ruhe und zur Besprechung von Vorfällen.

Reflexion und Nachbesprechung: Nach Veranstaltungen soll Raum geschaffen werden, in dem eine Besprechung, Dokumentation und Reflexion von Vorfällen möglich ist. Das KAFF unterstützt den Prozess, gemeinsam mit den Veranstaltenden, der Awareness AG und bei Bedarf mit involvierten Personen.

Fehler in unserem Handeln können wir nicht ausschließen. Mit Nachbesprechungen wollen wir allen Beteiligten auch den Raum geben, davon zu lernen.

Dieses Konzept ist lebendig. Im Zuge unserer Reflexions- und Lernprozesse, sowie durch Feedback und neue Impulse von außen, möchten wir dieses Konzept immer wieder begutachten, diskutieren und ggf. überarbeiten – wir hoffen, dass ihr dies als Einladung empfindet, euch mit Anregungen und Ideen bei uns zu melden!